RALF WEIHRAUCH
RALF WEIHRAUCH  

Make Volkslied great again - Der Blog 

In diesem Blog geht es um mein Projekt mit deutschen Volksliedern. Es kommen regelmäßig neue Folgen über dessen Werdegang.

 

This blog is abou my project of German folksongs. I will send in new entries regularly about how things proceed.

 

 

 

Jetzt auf Deutsch, und dann auch mit voller Power.

Der Entschluss ein Programm mit deutschen Volkslieder zu starten, hatte eine sehr lange Reifezeit.  Ich habe früher auch schon mal deutsche Lieder gesungen, aber meist zog es mich zurück zur irischen und dann aber auch speziell der englischen Folklore.

 

Englisch zu singen war cool, ist es auch immer noch. Es klingt toll, und man braucht sich nicht so viele Gedanken um den Text zu machen. Ich weiß natürlich, was ich so singe, aber in einer fremden Sprache kann man auch Banalitäten singen, ohne dass es dem Publikum suspekt wird.

 

Auf Peter Bellamys Hauseinweihungsparty, es war so um 1984, fragte mich Norma Waterson: „Wieso singst Du denn nicht auf Deutsch?“  Ich antwortete damals: „Weil wir so viele schwülstige Lieder über Natur, Bäume und Vögel haben.“  Norma gab zurück: „Solche Lieder singen wir doch auch mit den Watersons, und alle Folksänger hier in England tun das auch.“

 

Aber uns Deutschen geht  „pretty, little Smallbird“ doch deutlich leichter über die Lippen als das „schöne, kleine Vögelchen“. So blieb ich der englischsprachigen Folkmusik treuer als der deutschen und seitdem ich 2002 wieder auftrete, hat sich das nicht geändert. 

Eine Sinnkrise brachte einen Sinneswandel. Ich spielte ein Soloprogramm mit englischen Liedern, und das Ralf Weihrauch Trio hat sich hauptsächlich mit englischen Liedern und auch sonst ungewöhnlichen Liedern und Tunes beschäftigt. Die Reaktionen des anwesenden Publikums waren manchmal enthusiastisch, man konnte die Zahl der Zuhörer aber oft an zwei oder vier Händen abzählen.  Es war eben nicht „irisch“ oder „keltisch“, Zauberwörter, die eine Magnetwirkung haben.

 

Buchen wir im Musikverein Dorsten irische Bands, ist es gerappelt voll, schreibt man englische Band, müssen Super-Bands wie Faustus vor 40 Leuten spielen. Das ist in der ganzen Republik so.  Da es mir peinlich wäre, die Trio-Musik als irisch zu verkaufen, lebten wir jahrelang mit dem eher spärlichen Interesse des Publikums. Da halfen auch keine tollen CD-Rezension aus internationalen Musikmagazinen: „Ist das irisch, oder kann das Weg.“

Ich liebte das Programm mit Jonas Liesenfeld und Beate Rupietta, aber auf Dauer war es frustrierend, nicht nur wegen des Zuspruchs, sondern auch wegen des leeren Geldbeutels. Nach drei Auftritten in Bayern hatte jeder 140 Euro in der Tasche.

 

Das ist mit unsere Band Crashandoh ganz anders. Da heißt es irische Partymusik, und bei unserem letzten Auftritt in Dorsten waren 300 Leute, Auftritte unter 100 Zuhörer sind eine Seltenheit. Das macht auch Spaß, aber auf eine andere Art und Weise. Ich genieße, dass ich das Publikum glücklich mache, auch wenn ich dafür zum 10000. Mal Whisky in the Jar spielen muss.

 

Den letzten Anstoß für ein deutsches Programm gab mir Steve Turner, der Concertina-Virtuose, der als Hobbymusiker 80 Gigs im Jahr spielt und sonst mit dem Geigenhandel seinen Lebensunterhalt verdient. Als er Anfang dieses Jahres für ein paar Konzerte hier war, sprachen wir über Balladen. Die englische Musik hat einige Lieder, die als „Great Big Ballads“ gelten. Dazu gehören beispielsweise The Cruel Mother, The Two Sisters, Reynardine oder the Lover’s Ghost.

 

Als ich zu Steve sagte, dass mir außer “Es waren zwei Königskinder” und einigen wenigen anderen keine deutschen großen Balladen einfielen, antwortete er: „Das kann nicht sein. Wenn man in den Child Ballads die Fußnoten liest, gibt es sehr oft Referenzen zu Deutschland.“ Ganz konkret nannte er The Maid and The Palmer und The Cruel Mother, die ohnehin ein enges thematisches Verhältnis haben.

Schon am nächsten Tag googlete ich mir einen Wolf, und es wurde der Anfang einer aufregenden Reise

 

Cliffhanger



Make Volkslied Great again

Now in German – At full power
 
My decision to start a programme with German folk songs has been maturing over a very long time. I have sung German folk songs before, but most of the time, I focused on Irish and especially English music.

It is pretty cool to sing in English. It sounds great and you don`t have to spend a lot of thoughts on the lyrics. Of course, I know what I am singing about, but in a foreign language you can sing banalities without making the audience frown.
 It was at Peter Bellamy's housewarming-party in Keighley, I guess it was 1984, when Norma Waterson asked me: “Why do you not sing in German?” I answered: “Because we have so many florid, kitschy songs about nature, trees and birds. Norma replied: “The Watersons sing songs like that by the score, as do the other English folk singers.”



But the thing is that somehow, for a German, it is easier to sing about “pretty little small birds”  than about “schöne, kleine Vögelchen”. So I kept doing British folk songs rather than German ones, and this has not changed since I started playing again in 2002.
A sort of identity crisis changed my mind. I played a solo show with English songs and the Ralf Weihrauch Trio with Jonas Liesenfeld and Beate Rupietta focused on English songs, mostly lesser known songs and tunes. The audience response was great, sometimes even enthusiastic. The problem was that you could count the members of the audience on the fingers of one hand. The music was not "celtic" or Irish, the magic words to pull bigger crowds.



When we book Irish bands at the Musikverein Dorsten, there is always a good crowd. When we advertise bands as English, the top acts like Faustus have to play to 40 people or so. As it would have been embarrassing for me to advertise the Trio as Irish or "celtic" we had to live with small audiences. Even great reviews in international magazines did not help: “Is this Irish or can we throw it away?”



I really enjoyed playing with Jonas and Beate but in the long term it was frustrating not only because of the small audiences, but also because of the financial aspect. Driving several hundred kilometers to Bavaria in one weekend, to return with 140 euros each just doesn't make any sense.
It is different when I play with my band Crashandoh. We call it Irish party music and at our last gig in Dorsten we had 300 people, and we very, very rarely play to less than a hundred. That is great fun, too, but in a different way. I really enjoy making the audience happy, even if that means I have to play Whisky in the Jar for the 10000th time.
 


Steve Turner, who plays about 80 gigs a year and calls music his hobby and runs Turner Violins in Nottingham, finally prompted me to start something new.  When he was in Germany at the beginning of the year, we talked about ballads. English folk music has got lots of great big ballads like Cruel Mother, Two Sisters, Reynardine or Lover`s Ghost.


When I told Steve that the only great big German folk ballad I could think of was “Es waren zwei Königskinder”, he replied: “That's not possible! When you look at the Child Ballads there are so many footnotes referencing German songs.” He mentioned The Maid and the Palmer and the Cruel Mother, which share similar themes and motifs.
So I began googling like mad and that became the start of a very exciting journey.

 

 

Cliffhanger



Many Thanks to Kirsten caspers for editing my first translation.

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Kommentare

  • Hein Diekmann (Freitag, 22. Juni 2018 09:05)

    In dem Film "Sounds of Heimat" erklärt der Sänger von Liederjan die Abwehr gegen deutsche Lieder und deutsche Texte damit, dass diese durch die Nazis kontaminiert seien. Ist wohl auch so - aber was können die Lieder dafür?

  • Günter (Freitag, 22. Juni 2018 14:06)

    Klasse ..., ich interpretiere auch gerade diverse deutsche Volkslieder und zwar auf der irischen Bouzouki, was sehr spannend ist ^.

  • Gudrun Walther (Montag, 25. Juni 2018 11:12)

    Hallo Bruder im Geiste 😊👍 Wir sind auf derselben Reise. Deutsche Balladen sind genauso episch, gruselig und romantisch wie ihre irischen / schottischen/ englischen Verwandten. Wir machen auch beides „Country UND Western“ um es mit den Blues Brothers zu sagen. Viel Spaß! Viele Grüße von Gudrun (cara/ Deitsch)

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Make Volkslied Great again II

 

Der erste Teil meines Blogs hat doch Interesse ausgelöst. Nicht so viel als wenn ich über Sex oder Fußball geschrieben hätte, aber immerhin. 

 

Auch im zweiten Teil gibt es noch nichts zu hören, das spare ich mir für den dritten Teil auf, wenn es darum geht, wie ich die Lieder arrangiert und  bearbeitet habe. Vielmehr will darauf eingehen, warum ich die Lieder ausgewählt, und warum ich andere herausgelassen habe.

Die Suche nach deutschen Volkslieder ist nicht so einfach, wie nach englischen oder irischen. Wir haben zwar ein Institut für Volksliedforschung, aber von einem Cecil Sharp House, dem Mekka der britischen Volksliedforschung sind wir weit entfernt. 

 

Dank des Internets ist es aber auch kein Hexenwerk, Lieder zu finden. Die alten Haudegen des deutschen Volksliedes wie Liederjan, Zupfgeigenhansel oder Fiedel Michel, haben ihre Quellen immer benannt. Während mein deutsches Programm vor 30 Jahren immer von den Alben abhängig, die gerade erschienen, kann man nun im Netz selber auf die Suche gehen.

Zu den Top-Quellen gehörte immer der Deutsche Liederhort von Ludwig Erk und Franz. Böhme. In drei dicken Bänden findet man hunderte von Volkslieder, die die beiden zum Teil selber, zum Teil aus anderen Quellen zusammengetragen haben. Die Zeitspanne reicht vom Mittelalter bis zur Mitte der 19. Jahrhunderts. Nach der ersten Durchsicht im Netz, habe ich beschlossen, die drei Bände zu kaufen. Das ist wenig problematisch, denn bei Ebay oder Amazon werden sie noch häufig angeboten. 


In der Uni-Bibliothek in Bochum bin ich vor vielen Jahren auf die fünf Bände der Verklingenden Weisen des elsässischen Pastors Luis Pinck gestoßen. Leider wollte mir die Uni die Bücher nicht verkaufen. Heute ist die komplette Sammlung nur zu horrenden Preisen zu bekommen, ich habe aber immerhin den ersten Band aus der zweiten Auflage schon bekommen. 

 

Weiterhin habe ich eine Ausgabe der schlesischen Volkslieder von Hoffmann von Fallersleben und Ernst Richter ausfindig gemacht, und sie mir von Faksimile Publishers aus Indien schicken lassen. 

Ich hatte über die Jahre immer wieder Bücher mit alten deutschen Liedern auf Flohmärkten gefunden, die ebenfalls bei der Suche berücksichtigt wurden. 

 

Das berühmte Kleine dicke Liederbuch von Heide Buhmann und Hanspeter Haeseler steht ebenfalls schon seit Jahren in meinem Schrank. 
 

Wie ich schon im erste Teil andeutete, interessiere ich mich nur für bestimmte Kategorien von Liedern. 
Das sind in erster Linie Lieder, die eine Geschichte erzählen.  Die Geschichte kann traurig oder lustig sein, aber sie muss ein Anfang und ein Ende haben. Ludwik Erk schrieb in einem seiner Bücher, dass er alle Lieder toll fand die mit „Es ging ein Knab spazieren“ oder ähnlichen Sätzen begannen. Diese Texteinstiege sind deutschen Liedern sehr zu finden, genauso wie die britischen Lieder oft mit „As I roved out“ oder „As I went a walking“ beginnen. 

Ein Beispiel dafür ist „Der tote Freier“. Das Lied erzählt die Geschichte eines Mädchens, das Besuch von ihrem toten Bräutigam bekommt, der sie anschließend mitnimmt. Es ist also die deutsche Variante des „Night Visiting Songs“ oder „Drowned Lover“. 

 

Ich habe viele Lieder gefunden, die genau die gleichen Themen hatten wie bekannt britische Lieder. Das machte mir Spaß, denn wie ich schrieb, habe ich immer geglaubt, dass wir nie solche „Big Ballads hätten. 
Hier ein paar Beispiele: 


Eitle Dinge biete eine lustige Variation der Lieder mit unmöglichen Aufgaben. Die traurige britische Variante wäre „Scarborough Fair“, die lustige „My Father had an acre of Land”.

 

Das Rätsellied findet seine britische Entsprechung im “False Knight on the Road”. In „Die Kindesmörderin“ finden wir Elemente der „Cruel Mother" oder „The Maid and the Palmer“. „Stiefmutter Schlangenköchin“, das in „Knaben Wunderhorn „Großmutter Schlangenköchin“ heißt, ist fast wortwörtlich die deutsche Version von „Lord Randall“. Auch „Lazarus und der Prasser“ findet man im deutschen, wie „Dives and Lazarus“ im englischsprachigen Raum. Beide könnten aber unabhängig voneinander sein, das biblische Themen im deutschen Volkslied noch öfter vorkommen als in englischen. 

 

Natürlich haben wir aber auch Balladen, die nicht international sind. Der grausame Bruder behandelt einen Ehrenmord an einer Schwester mit einem unehelichen Kind. In „Es war einmal ein Mädchen“ bestraft der Teufel eine Frau, die ihr Heiratsversprechen gebrochen hat.

 

Die Fülle der Balladen ist unglaublich und die Inhalte auch. Allerdings oft auch die Länge. Ich habe eine Ballade gefunden, die zwar eine tolle Geschichte erzählt, in der der Papst die Bigamie ausnahmsweise duldet, deren Länge aber unfassbar ist. Selbst wenn ich die Geschichte auf die relevanten Strophen begrenzen würde, wäre die Kapazität CD wohl schon mit diesem einen Lied aufgebraucht.

 

Neben den Geschichten mag ich Lieder mit einem gewissen religiösen Fatalismus. Da sind die Evangelen und  Nicht-Katholiken ganz groß drin. „Verachtung der Welt“ ist ein Paradebeispiel, in dem weltliche Reichtümer
verschmäht werden, denn am Ende kann man nichts mit ins Grab nehmen.  „Der grimmig Tod“ erklärt auf eindringlich Weise, dass wir alle sterben müssen. Bei diesen Liedern bin ich nicht nur vom Thema fasziniert, sondern auch von der rigorosen Sprache.

 

Die Sprache war ohnehin der entscheidende Grund für die Auswahl der Stücke. Bis zu einem gewissen Grad bin ich wie mein alter Freund Peter Bellamy der Meinung, dass es nicht so wichtig ist, was ein Lied sagt, sondern wie es sie sagt. Lieder von verschmähter Lieder gibt es genug, doch ein Text wie „Zum Tode betrübt“ ist einmalig. Ich habe dieses Lied schon einmal auf einer Partie live gesungen. In Nullkommanichts war alles Gerede und  Small Talk beendet, und die Gäste waren von diesem Lied in den Bann gezogen.


Nun kurz ein Wort zu Liedern, die ich nicht mag. Patriotische oder kriegsverherrlichende Lieder müssen schon ziemlich außergewöhnlich sein, damit ich mir überhaupt den Text zuende durchlese. Wer sie singen mag, soll sie singen, denn es sind ja Volkslieder, aber mein Ding sind sie nicht. 

 

Der große Steinitz - Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhundertenist in der DDR entstanden. Auch wenn die Sammlung ideologisch geprägt ist und in den Kommentaren viel vom Sozialismus die Rede ist, ist es aus Sicht der Volksliedforschung ein wichtiges Buch. In allen vorher genannten Sammlungen sind genau solche Lieder nicht zu finden. Der Sozialismus und Kommunismus war zu Zeiten Fallerslebens und  Erk / Böhmes noch nicht en Vogue bzw. noch gar nicht entstanden. Diese Sammler waren noch von der Spätromantik geprägt, und da passen Lieder über verschmähte Liebe viel besser ins Konzept, als die über hungernde Weber. 


Da die bundesdeutsche Volkslied-Bewegung in den 70ern und 80ern links und später grün bewegt war, stand der Steinitz hoch im Kurs. „Ich bin Soldat, doch ich bin es nicht gerne“ war in Zeiten der Friedensbewegung zurecht ein Dauerbrenner. Dennoch wurden die Lieder nur wegen ihres Inhalts gesammelt, die Qualität der Texte spielte keine Rolle. Aus akademischer Sicht verständlich, aus künstlerischer aber nicht. 

 

Die Folkbewegung hatte schon immer etwas Widerständisches an sich. Genau so war es in der DDR. Folkländers Bierfiedler aus Leipzig spielte damals besonders gerne „Auf du junger Wandersmann“ In einem Land, in dem Flüchtlinge von der SED, der Vorgängerpartie der Linken,  erschossen wurden und die Leute innerhalb der Grenzen gefangen halten wurden, war „Auf Du junger Wandersmann“ Systemkritik pur, während in der Bundesrepublik Grundschüler mit diesem Lied gequält wurden.
 
Zu einem guten Lied gehört auch eine gute Melodie. Da war ich in der glücklichen Lage, dass ich mir die Rosinen herauspicken konnte. Englische Kollegen berichten oft, dass sie tolle Texte fanden, deren Melodie aber unerträglich war und anders herum. Das ist mir auch passiert, doch da die meisten Lieder aus den Büchern schon ewig nicht mehr gesungen wurden, fielen solche Lieder eben heraus.

Im nächsten Teil geht es um die Bearbeitung, und dann gibt es auch was zu hören.




 

Make volkslied great again II

 

The first part of my blog created some interest. Not as much as if I had written about sex or football, but I was pleased.

The second part won`t feature audio clips as well, that will come in the third part, when I talk about arrangements. Now I will explain, why I picked my songs and left out others. 
The research in German Folksongs is not as simple as in British Folksongs. We have got the Institut für Volksliedforschung, but that is far away from Cecil Sharp House.

 

But in times of the internet it is not witchcraft to find good songs. When I was playing a German programme 30 Years ago, I had to rely on the new albums of Liederjan, Zupfgeigenhansel or Fiedel Michel. One of the main sources were the tree volumes of “Der deutsche Liederhort” which contains songs from the 15thuntil the end of the 19thcentury. As there on Amazon I got hold of all three books. 


While I was studying in Bochum I found five Volumes of “Verklingende Weisen” collected by Parson Louis Pinck who lived in Elsace. Copies of those Volumes cost a lot of money, but at least I got hold of the first one. 

The Book of Silesian folk Songs collected by Hoffmann von Fallersleben ist very interesting as well, and I got my copy from Faksimile Publishers in India. 

 

I collected a lot of books from Flea markets, which contained the odd good songs. “Das kleine dicke Liederbuch” by Hanspeter Haeseler und Heide Buhmann was companion over the last 30 Years anyway. 

“Der große Steinitz – German Folksongs with a democratic Character”  is still common, wo I got me a copy as well. The outcome was disappointing. The book was create in the GDR. Even if the Collection obviously has a left wing direction and the comments mention Socialism and Communism umpteen times per page, it is very important for the Research in German Folksong. The collections mentioned before did not contain any worker`s songs or lower class songs at al. The collectors were influenced by the romantic literature and as Communism was not en vogue at the end of the 19thcentury, those songs were not taken in account. It was more fashionable to sing about unrequited love than about starving weavers. 

 

As the German folksong movement in the 70thand 80thwas left wing orientated, the Steinitz was the Book of Books an not a few songs became evergreens. In general Steinitz collected the songs for their statements but not for the Quality of the Lyrics. It is alright if you see it from an academical point of view, but not from artistic point of view.

As I mentioned in the forst part, I am interested in certain gategories of songs. 

 

First of all I love songs, which tell a tale. It can be cruel or funny, but must have a beginning or an end. Ludwig Erk wrote, that the always fanied songs wich started with “Es ging ein Knab spazieren” or similar sentences. Yu find these first lines very often, as you have many british songs starting with “As I roved out” or “As I went a Walking” .

One Example is “Der tote Freier” about a girl which is visited by her dead Bridegroom and he takes her with him. So it is the German version of “Night Visiting Song” or “The drowned lover”

I foun a lot of songs with the same topic as british song. I was happy about that, because I did not know we had so many Big Ballads.

 

Some Examples: “Eitle Dinge” ist a funny song about impossible Tasks and has its sad relative in Scarborough Fair or the funny one in “My Father had an acre of Land”

“Rätsellied” is related to false Knight on the road. “Die Kindesmörderin” finds all the motives of Cruel Mother and Maid and the Palmer. “Großmutter Schlangenköchin” is almost literally the same as Lord Randall. Lazarus und der Prasser is the story of Dives and Lazarus,  but  probably with no relation as biblical stories were very popular in Germany. 

 

But obviously we have a lot of ballads, which are not so international. Der grausame Bruder (Cruel Brother) tells the story of a duke who is killing his sister because she has a baby before her marriage. In “Es war einmal ein Mädchen” the devil punishes a Woman who broke her wedding promise.

The Number of Ballads ist unbelievable and the content as well. The length of some songs is devastating as well. I found a Ballad where the pope allows bigamy. Even if I had shorted the song to its relevant stanzas, it would almost fill a whole CD.

 

Beside the Ballads I love songs with religious fatalism. The protestants and  all non catholic are great in that. “Verachtung der Welt” “Contempt of the World” is a great example, where all wealth is  despised, because you cannot take it into your grave. “Der Grimmig Tod” (The angry death” explains that we all have to die. These songs really haunt me becaue of their rigorous language. 

 

The language and the words are really important to me. Like my old friend Peter Bellamy I think, that to some extent it is not important, what a song says, but how it says it.  There a many songs about unrequited love, but lyrics like “Zum Tode betrübt” (Saddened to death) are realy outstanding. I have sung this song at a party, and within seconds all small talk was finished, and people were so silently listening, you could hear a pin drop.

Now a few words about the songs I do not like. Patriotic or songs glorifying war have to be extremely good, before I take them into account and finish reading the lyrics. If someone wants to sing them, fine, because they are folksongs. But these songs are not my cup of tea.

 

“Der große Steinitz – German Folksongs with a democratic Character”  is still common, wo I got me a copy as well. The outcome was disappointing. The book was create in the GDR. Even if the Collection obviously has a left wing direction and the comments mention Socialism and Communism umpteen times per page, it is very important for the Research in German Folksong. The collections mentioned before did not contain any worker`s songs or lower class songs at al. The collectors were influenced by the romantic literature and as Communism was not en vogue at the end of the 19thcentury, those songs were not taken in account. It was more fashionable to sing about unrequited love than about starving weavers. 

 

As the German folksong movement in the 70thand 80thwas left wing orientated, the Steinitz was the Book of Books an not a few songs became evergreens. In general Steinitz collected the songs for their statements but not for the quality of the Lyrics. It is alright if you see it from an academical point of view, but not from artistic point of view.

 

Folksongs and the Folk-Music-Movement always had the spirit of resistance. It was the same in East Germany. Folkländers Bierfiedler from Leipzig used to sing “Auf Du junger Wandersmann” (Up and away young Wanderer), a song I was had to learn in my first year in Grammar School. This song was pretty rebellious in country, which kept its people as a Prisoner and you were shot, when you tried to cross the border illegally. 

 

A good song needs a good tune as well. I am in the position to pick cherries. My English friends always tell me they find lyrics with unsingable tunes and vice versa. That happened to me as well, but as I am ploughing new fields, I found so many great songs with great lyrics and great tunes, that I could ignore the first mentioned ones.

 

In Part III I will talk about arrangements and you will get some examples to listen to.

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Kommentare

  • Peter Hankiewicz (Freitag, 09. November 2018 14:11)

    Ich warte auf Teil 3

  • Ralf Weihrauch (Freitag, 09. November 2018 14:42)

    Vielen danke für Deine Neugier!
    Ich war gerade einige Wochen auf Tour mit den Whisky Priests. daher hat sich alles verschoben. Im Laufe der nächsten Woche werde ich den dritten Teil schreiben.

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Make Volkslied Great again III

Dritter Teil

 

 

Dieser Teil sollte schon längst erschienen sein, aber es sind einige gute Sachen dazwischen gekommen. Da war vor allem die Tour mit den Whisky Priests im Spätherbst 2018, für die ich 20 Songs einstudieren musste. Das war um so komplizierter, als dass ich im Sommer eine Schulter-Operation hatte, die meinen rechten Arm sehr lange lahmgelegt hatte.

Kurz nach der Tour habe ich die letzten Aufnahmen gemacht, und dann hat der lange Prozess des Mixens begonnen

 

In diesem Teil des Blogs geht es darum, wie ich die Stücke arrangiert und vertont habe.

Die Entscheidung, wie es nicht machen wollte, war eigentlich schnell gefallen. Ich wollte auf keinen Fall ein Folk-Album machen. Wie hätte es klingen sollen? 


Es hätte auf keinen Fall authentisch geklungen. Bis auf die noch reiche Volksmusik-Tradition in Bayern und der Alpenregion, wo die musikalische Tradition durch Generationen in Familien und Dörfern hoch gehalten hat, gibt es keine wirklichen Anhaltspunkte, wie die Lieder früher geklungen haben könnten. 


Feldforschung mit Tonbändern oder Wachszylindern, hat es in Deutschland nicht gegeben, und wenn doch, sind die Ergebnisse nicht zu hören. Im Prinzip muss man erst einmal davon ausgehen, dass die Sänger die Balladen früher a-capella gesungen haben. Stilarten des Gesangs sind aber aus genannten Gründen nicht überliefert, sodass ich nicht einmal in der Lage wäre, Stile zu kopieren.

 

Noch weniger als ein A-Capella-Album stand im Raum, die Lieder mit dem heutigen Instrumentarium der Folkszene zu interpretieren. Das wäre kein Problem gewesen, aber die Idee alleine bereitete mir eine Gänsehaut des Grauens. 

 

Die heute Folkmusik-Szene ist ganz und gar von der irischen Szene beeinflusst. Arrangements, Akkorde und Spielarten und auch der Klang der Instrumente sind dermaßen determiniert, dass nichts Neues hätte entstehen können. Es wäre eine irisch anmutende CD mit deutschen Texten gegeben. 

 

Am liebsten hätte ich ein deutsches Sam-Lee-Album gemacht. Doch wahrscheinlich hätte das auch nur wie eine Kopie geklungen, und meine Stimme ist eine ganz andere als die Sam Lees.

Immerhin haben mich Sam Lees Alben ermutigt, die Lieder ganz anders zu betrachten und sich abseits von oft bestellten und längst nicht mehr fruchtbaren Feldern und ausgelatschten Trampelfaden zu bewegen.

 

Ich habe mir die Frage gestellt, wie die Menschen vor einigen hundert Jahren musiziert hätten, wenn sie die heutigen technischen Gegebenheiten vorgefunden hätten, sprich Synthesizer, Sampler, Drum-Maschinen und natürlich auch DAWs (Digital Audio Workstation) mit den unendlichen Produktionsmöglichkeiten. Sie hätten sie ohne Zweifel genutzt. 

 

Und genau das habe ich getan. Moderne Musik braucht Drums und Bass, braucht weniger Filigranes als Brachiales braucht Energie aus dem Bauch und nicht so sehr aus dem Kopf.

Neben der Folkmusik gehört meine innigste Zuneigung der Reggae-Musik. Noch habe Jahrelang für eine Reggae-Webseite geschrieben und meine Sammlung umfasst zig-zigtausend Songs aus allen Epochen der jamaikanischen Musik, also von den Skatalites bis zu Major Lazer.

 

Meine Arbeitsweise war theoretisch eine ganz einfache. Die Musik sollte für heutige Ohren hörbar und für heutige Körper tanzbar sein. Ich habe die Melodie der Lieder per Midi in der Dauerschleife spielen lassen. Drums darunter gelegt und dann eine Basslinie hinzugefügt. Entweder habe ich die Basslinie neue geschrieben, oder von einem alten Riddims genommen. So klappten der Tempo-Riddim, der Bam-Bam-Riddim der Heavenless-Riddim und noch einige ganz hervorragend bei den alten deutschen Balladen.


Für die Melodien habe ich oft gesamplete Instrumente genutzt, der eine oder andere Synth-Lead passte aber auch perfekt. Hinzu kommen noch die notwendigen Pads und Hintergrund-Sounds.

 

Die gleiche Vorgehensweise klappte auch bei langsamen Liedern. Reggae oder Drum und Bass habe ich mir aber nicht als zwanghafte Vorgabe auferlegt, vielmehr habe ich mich auf die Melodie konzentriert, ihre Stimmung eingefangen und dann auch noch im Zusammenhang mit dem Text-gesehen. So gibt es viel mehr zu hören, als nur Reggae-Riddims.

 

Liederjan haben mit erlaubt für die Version des Schlemmers Teile ihrer Version von 1976 zu nutzen. Herausgekommen ist ein EDM-Version mit Krummhörnern, Dudelsäcken und einer Heerschar an elektronischen Instrumenten. Die drei langsamen traurigen Balladen klingen ein bisschen poppig, haben aber genug Ecken und Kanten, um nicht ins rechte Ohr rein- und aus dem linken wieder herauszukommen. 

 

Mittlerweile habe ich 13 Stücke für das Album herausgesucht und  auch das Cover ist in der Mache. „Alles tot im Bauernhimmel“ wird also in absehbarer Zeit erscheinen.




ENGLISH


 

Make Volkslied great again III

 

This third part should have been online for quite some time, but I have been very busy with some other great things. I have been touring with the Whisky Priests in autum 2018 and had to learn 20 new new songs. This was quite complicated, because I had an operation at my shoulder, after several tendons had been torn. 

Shortly after the tour I made the last recordings and afterwards the long mixing process started. 

In this part of the blog, I will tell you, how I arranged and instrumentated the songs. From the start on, it was clear, what I did not want to make: Another folk-album.


How would have it sounded?


It certainly would nat have been authentic. Apart from the rich Bavarian Folkmusic-Scene, where the musical traditions have been passed on through generations in families and villages, I did not have any hint, how the songs sounded in past.


In Germany we hardly had any field-Recordings on Tape-recorders or wax-cylinders, and if there are, they are almost unaccesible. One has to assume, that all of the songs were sung unaccopmpanied. For the mentioned reasons there  is no way to tell, how people sang those song, so that I have not even been able to copy styles. 

I certainly did not want to record an a-capella-CD, but I even less I wanted to record the Album with the Instruments popular in today`s Folk-Scene. It would have been a problem, but it makes me shiver, if I even think about it. 

Today`s folkmusic is totally influenced by the Irish and Celtic Scene. Arrangements, chords and styles are so determined, that I could not have created anything new. It would have been an Irish Folk-Album with German Lyrics.

My first idea was, to make a German Sam Lee Album, but it would have only been a copy as well, and my voice is different from Sam Lee`s. But at least he encouraged me, to look at the songs from a different point of view, and to forge new trails away from no longer fertile fields and worn out trails.
 

I asked myself, how the the people in the eary days would have played  their music, if they had all the technical conditions of tod i.e. Sythesizers, Samlers, Drum-Machines and DAW (Digital Audio Workstations) with all their endless production possibilities. The would have uses the without any doubt.

And that is, what I did. Modern Music needs Drums and Bass, needs less filigree but more brachial, needs energy from you your belly and not from your head.
 

Apart from folkmusic I have been loving reggea-music for a very long time. I have written for a reggae-website for years and my collections contains thousands of tracks from all periods of Jamican music, from the Skatalites to Major Lazer.
 

Theoretically my approach was pretty simple. The music should be audible for tadays ears and danceable for todays bodies. I played the tune of the songs via midi in continuous loops. I added drums and a bassline. I have either written basslines or used old reggae-basslines. The Tempo-Riddim, the Bam-Bam-Riddim or the Heavenless Riddim worked perfectly with the old German ballads. 
 

For the actual melodies I used sampled instruments or Synth-Leads. At the end I added pads and background-sounds. That worked with the slow songs as well. Certainly the Reggae was not the standard value for my arrangements. I listened to the tunes, captured their moods and then took a look at the context with the lyrics. So there is much more than Reggae-Riddims. 

The German Folk Band Liederjan  allowed me to sample bits of their recording of “Der Schlemmer” from 1976. It ended up as an EDM-track with crumhorns, bagpipes and a whole legion of electronic instruments. The sad slow ballads sound quite poppy, but have enough edges, so that they do not go in one ear and out the other. 

 

By now I have chosen the 13 tracks for the album and the cover is in the making. So “Alles tot im Bauernhimmel” will come out in the foreseeable future.

 

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